Ein Suffizienz-Netzwerk für Thüringen

©slideshare (bearbeitet)

Nimmt man die Nachhaltigkeit mit ihren drei Dimensionen der Suffizienz, Konsistenz und Effizienz als Lebens- und Wirtschaftsprinzip ernst, dann bedeutet das eine sehr grundlegende Transformation aller gesellschaftlichen Handlungsbereiche. Bei dieser Transformation müssen Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sowie Medien und jedes Individuum Hand in Hand arbeiten.

Auf politischer Ebene bedarf es einer mutigen Orientierungs- und Steuerungspolitik, die den Mitgliedern der Gesellschaft durch einen veränderten Handlungsrahmen deutlich macht, in welche Richtung die Zukunft gehen soll. Aus Sicht der Initiatoren des Netzwerks Suffizienz in Thüringen braucht es einen solchen Handlungsrahmen, um suffiziente Praktiken gegenüber anderen attraktiv zu machen. Weiterlesen

Erfolgreiche Suffizienz braucht politische Initiative

Ich unterstütze die Kampagne der Deutschen Umweltstiftung, die das Ziel hat, „aktuell vorherrschende Konsummuster zur Diskussion zu stellen, die ein maßloses Wachstum beflügeln“. Die Kampagne wirbt für bedachten Konsum und stellt konkrete Tipps vor, wie man und frau mit weniger Konsum und damit weniger Energie-und Ressourcenverbrauch gut leben kann.

Solche Diskussionen über den eigenen suffizienten Lebensstil und darüber, was man selbst tun kann,  sind wichtig. Es ist gut, wenn solche Diskussionen auch im Internet geführt werden und möglichst viele Menschen erreichen. Weiterlesen

Interview mit Frau Kemfert

Unser heutiges Interview im Rahmen der #kaufnix-Kampagne mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Frau Prof. Dr. Kemfert dreht sich um das Wachstumsparadigma und mögliche Handlungsoptionen, die zu mehr Nachhaltigkeit führen.

Änderung von Konsummustern?

Deutsche Umweltstiftung (DUS): Unsere Kampagne fordert ein Ende des maßlosen Konsums. Dies würde sich auch negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Was denken Sie, brauchen wir Wirtschaftswachstum? Warum bzw. warum nicht?

Claudia Kemfert (CK): Wachstum ist eigentlich etwas Wunderbares – nicht nur in der Kindheit wachsen wir, sondern unser ganzes Leben lang. Weiterlesen

Do it yourself – Alltägliches einfach selber machen

Kokosöl ist nicht nur in der Küche vielseitig einsetzbar. Foto: monicore / Pixabay.

Waschmittel, Seife und Deodorant dürfen in keinem Haushalt fehlen. Herkömmliche Produkte basieren leider oft auf Palm- oder Erdöl und enthalten Zusätze wie synthetische Duftstoffe oder Konservierungsstoffe. Das muss aber nicht sein, denn Kosmetika und Haushaltsmittel lassen sich ohne Probleme in guter Qualität selbst herstellen.

Das ist in den meisten Fällen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch noch günstiger. Kernseife beispielsweise ist die Basis unserer Kaffee-Seife und ein Bestandteil des Flüssigwaschmittels. Weiterlesen

Auszug aus dem movum Heft 10: Effizienz und Suffizienz. Mehr Technologie – oder mehr Verzicht?

Die richtige Antwort auf Klimawandel und endliche Ressourcen ist noch nicht gefunden. Statt Effizienz und Suffizienz gegeneinander auszubalancieren, brauchen wir möglichst viel von beidem. Und vor allem eine breite gesellschaftliche Debatte, der sich auch die Entscheider*innen in Politik und Wirtschaft stellen.

Es vergeht kein Tag, in dem wir nicht von neuen Innovationen lesen oder hören, die unsere Welt besser machen sollen. Effizientere Technologien, intelligentere Netze, nachwachsende Kunststoffe. Technologie scheint die Probleme unserer Welt zu lösen.

Aber ist das wirklich so? Weiterlesen

Interview mit Niko Paech

Die Forderung unserer #kaufnix-Kampagne „Schluss mit unbedachtem Konsum“ hat Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Daher haben wir im Folgenden den Wirtschaftswissenschaftler Prof. Niko Paech interviewt, der uns seine Sichtweise aufzeigt, warum ein Wandel in der Ökonomie notwendig ist.

Kritik am Wachstum

Deutsche Umweltstiftung (DUS): Sie sind habilitierter Wirtschaftswissenschaftler.  In der Ökonomie dominiert immer noch der Glaube an das Wachstumsparadigma. Aus welchen Gründen sehen Sie das kritisch und welche Probleme wird unsere Gesellschaft haben, wenn wir weiterhin Wirtschaftswachstum als Allheilmittel sehen?

Niko Paech (NP): Einerseits ist unser heutiges Wohlstandsmodell ohne Wachstum nicht zu stabilisieren. Weiterlesen

Nutzen, was man hat

In dieser Woche möchten wir Ihnen die erste Stufe der Anti-Verbraucher-Pyramide vorstellen. Die größte und wichtigste Stufe der Pyramide sieht vor, zunächst das zu benutzen, was man bereits hat, ohne dafür neue Dinge konsumieren zu müssen.

Der Upcycling-Laden K.W.D.

©Deutsche Umweltstiftung

Passend zu diesem Konzept haben wir für Sie den Upcycling – Laden K.W.D. im Berliner Stadtteil Friedrichshain besucht. Die Designerin Katja Werner hat uns Einblicke in ihre Arbeit und die Entstehung ihrer Produkte gewährt.

So hat alles angefangen…

Eigentlich hat Katja Werner keinen Hintergrund im Produktdesign oder Handwerk, sondern hat Graphikdesign studiert. Weiterlesen

Die Anti-Verbraucher-Pyramide

Die Anti-Verbraucher-Pyramide funktioniert nach demselben Prinzip wie andere Modelle, zum Beispiel Ernährungspyramiden. Mithilfe von unterschiedlich großen Segmenten verdeutlicht sie, in welchem Umfang bestimmte Konsum- und Verhaltensweisen zu einem suffizienteren Leben beitragen können. Dabei wird das für eine nachhaltigere Entwicklung wünschenswerte Verhältnis der einzelnen Stufen zueinander veranschaulicht. Je größer eine Stufe ist, desto mehr Wert sollte auf diese Verhaltensweise gelegt werden, um den eigenen Alltag suffizienter zu gestalten.

Die Anti-Verbraucher-Pyramide veranschaulicht nachhaltige Konsumweisen jenseits des Kaufens.

Stufe 1: Nutzen, was man hat

Ziel von Suffizienz-Strategien ist es, den eigenen Ressourcen- und Energieverbrauch im alltäglichen Leben auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren. Weiterlesen

Basta! Selbstbeschränkung und ökologische Zivilisierung 

Wachstum und Konsum bereiten vielen Menschen große Freude. Sie gehen einher mit Wahlmöglichkeiten und einem vermeintlichen Gefühl der Freiheit. Konsumverzicht und Genügsamkeit sind nicht automatisch gleichermaßen beglückend, und dennoch bedeuten sie die neue – notwendige – Stufe der Zivilisierung.

Der Mensch ist ein Tier, aber ein besonderes. Gewöhnlich wird hervorgehoben, dass es sich um ein zu herausragender Intelligenz befähigtes Wesen handelt, Homo sapiens – der vernünftige Mensch. Diese Vernunft reicht soweit, dass wir derartig intensiv über uns selbst nachdenken können wie wohl sonst keine anderen Organismen. Weiterlesen

Suffizienz – Der Weg in eine nachhaltige Gesellschaft?

Für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft müssen wir uns vom Wirtschaftswachstum verabschieden. Foto: kamiel79 / Pixabay.

Die Absage der EU an Einweg-Plastik, aber auch die durchaus kontroversen Debatten um den deutschen Kohlaussteig zeigen, dass die drängenden Probleme des Umweltschutzes endlich ihren Weg in die Politik gefunden haben. Während Abgeordnete sich jedoch von den Lobbyverbänden der Energiewirtschaft einlullen lassen, haben aktive Umweltschützer*innen längst eigene Maßnahmen ergriffen, um ihr Leben klimaneutraler zu gestalten. Eine davon ist die Umsetzung eines suffizienten Lebensstils.  Weiterlesen