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Zuspruch für Schulkinder – ein Interview mit Lehrenden

Heute, 24.05.2019, geht es bei dem Streik nicht nur um Umwelt- und Naturschutz. Es soll auch auf die Europawahl aufmerksam gemacht werden, die am Sonntag stattfindet.

Zahlreiche Schülerinnen und Schüler nehmen weiterhin an der internationalen Klimabewegung „Friday for Future“ teil . Für die Schulen scheint es jedoch ein schwieriges Thema zu sein. Trotzdem sieht man einige Lehrer*innen, die sich mit ihren Schulklassen an dem wöchentlichen Streik beteiligen. Wir haben zwei Lehrkräfte über ihre Perspektive zum Thema Umweltschutz und zur Klimabewegung interviewt.

Natalie V., Englischlehrerin

Deutsche Umweltstiftung (DUS): Wie stehen Sie zum Thema Umweltschutz?

Natalie V. (Natalie): Mir ist das Thema Umweltschutz sehr wichtig. In den Schulen kommt das Thema zu kurz. Es ist jedoch u.a. Aufgabe der Schulen, Schüler über den Klimawandel und dessen Dringlichkeit zu informieren und das Interesse zu wecken. Denn es ist ihre Zukunft, um die es geht. Knapp vor dem Abschluss der Schüler*innen haben wir dann doch noch die Chance bekommen, über diese Thematik zu unterrichten. Aus diesem Grund bin ich im Rahmen des Unterrichts mit meiner Englischklasse zum Klimastreik erschienen.

DUS: Was ist Ihre Meinung zu „Fridays for Future“?

Natalie: Ich finde gut, dass die Schüler*innen zu dem Streik gehen. Meiner Meinung nach sollten sogar noch viel mehr hingehen.

DUS: Welche Rolle spielt das Thema Umweltschutz im Lehrplan, insbesondere Suffizienz?

Natalie: Ich kann nur vom Englischlehrplan sprechen. Das Thema Umweltschutz hat dort keinen großen Raum. Dem Thema wird höchstens zwei Monate eingeräumt. Das wechselt jedoch von Jahr zu Jahr. Einmal war „Global Warming“ (zu Deutsch: Klimaerwärmung) vor drei Jahren sogar ein Prüfungsthema. Aber auch hier wechseln die Zentralthemen jährlich.

Mike B., Geografielehrer

DUS: Wie stehen Sie zum Thema Umweltschutz?

Mike B. (Mike): Ich glaube, es gibt momentan nichts Wichtigeres, neben der Friedenssicherung und Armutsbekämpfung. Auf Grund unser zunehmend vom Konsum und Wohlstand geprägten imperialen Lebensweise, größtenteils ohne Rücksicht auf Mensch, Tier und Umwelt, haben wir in den letzten 20-30 Jahren unseren Planeten vergessen. Vielleicht sollte man überdenken, ob man den Reichtum einer Gesellschaft immer nur über Wachstum, nackte Zahlen oder die Größe von Geländewagen definiert.

DUS: Was ist Ihre Meinung zu „Fridays for Future“?

Mike: Ich unterstütze das voll und ganz und habe die Diskussion in den Unterricht getragen. Ich möchte, dass sich die Schülerinnen und Schüler gesellschaftlich engagieren. Das brachte mir leider nicht nur Verständnis von Eltern- und Lehrerseite ein.

DUS: Welche Rolle spielt das Thema Umweltschutz im Lehrplan, insbesondere Suffizienz?

Mike: Tatsächlich spielt die Nachhaltigkeit und der Ressourcenschutz eine bedeutende Rolle im Lehrplan Geografie: Aufbauend auf Bevölkerungsentwicklung und Migration in der siebten Klasse, Tropischer Regenwald und Sahelsyndrom, Armut und Reichtum in der achten Klasse, Ressourcenverbrauch und Klimawandel in der neunten Klasse und schlussendlich Globalisierung in der zehnten Klasse. Eine großartige, adressatengerechte und progressiv aufgebaute Reihe. Darüber hinaus gibt es viele Anknüpfungspunkte mit anderen Fächern.

Da wir auf einer Insel unterrichten, hat das besondere Profil unserer Schulfarm Scharfenberg zusätzlich einen positiven Einfluss auf unsere Schülerschaft

Wir bedanken uns bei Frau Natalie V. und Herrn Mike B. für das Interview.

Die Klimabewegung „Fridays for Future“ ist für Schüler*innen kein Grund zum Schwänzen und das sieht auch zum Teil die Lehrerschaft. Denn der Schutz der Erde geht nicht nur die Kinder, sondern uns alle an!

Am 26.05.2019 ist Europawahl. Setzen auch Sie Ihr Kreuz für unsere Umwelt. #voteclimate

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