Literaturdatenbank

Suffizientes Wohnen erfordert eine Architektur-, Gebäude- und Freiraumplanung, bei der die Befriedigung der individuellen Wohnbedürfnisse unter Einhaltung lokaler und globaler ökologischer Belastungsgrenzen im Mittelpunkt steht. Anhand eines vom ifeu begleiteten Bauprojektes identifizieren und beleuchten die Autor*innen dazu geeignete Variablen wie bspw. die absolute Reduktion der Wohnfläche pro Kopf oder eine bedürfnisorientierte Anpassungsfähigkeit der Wohn- und Nutzflächen.

Der Beitrag von Herbert Brüning beschäftigt sich damit, was Städte für mehr Suffizienz tun können. Anhand des Beispiels der Stadt Norderstedt, die sich durch ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten auszeichnet, argumentiert er dafür, bei Suffizienzpolitik nicht immer das Weniger zu betonen, sondern die gesellschaftlichen, aber auch persönlichen Zugewinne.

Die Autoren widmen sich der Frage, welche Rolle Energiesuffizienz – also der sparsame Umgang mit Energie aufgrund veränderter Verhaltensweisen – bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende spielen kann. Dazu erörtern sie die großen Potentiale von Bürgerenergiegenossenschaften und schlagen schließlich vier Modelle für suffizienzorientierte Energiegenossenschaften vor.

Suffizienz ist eine Nachhaltigkeitsstrategie bei der die Frage „Wieviel brauchen wir und warum?“ im Vordergrund steht. Ausgangspunkt ist das persönliche und gesellschaftliche Ausloten des „richtigen Maßes“, das weder zu einem Mangel an Bedürfnisbefriedigung noch zu einem Übermaß an Ressourcennutzung führt. Durch Suffizienz wird ein anderer Umgang mit Zeit, Raum, Markt, Besitz und Sein ermöglicht und eine ressourcenleichte, solidarische, komfortable und zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsweise sichtbar.

Öffentliche Gebäude zu sanieren und den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten zu reduzieren reicht nicht. Damit sich nachhaltige Energiesysteme entwickeln, müssen Verbraucher stärker Maß halten – dafür fehlen jedoch häufig noch die Bedingungen, die umweltverträgliche Lebensstile unterstützen.

Der Beitrag zeigt, dass es Veränderungen von Rahmenbedingungen und Infrastrukturen und folglich eine gezielte Suffizienzpolitik braucht, um suffizientes Handeln zu motivieren, zu erleichtern und zu bestärken. Kommunen als Ort des alltäglichen Lebens und bürgernahe Politikebene sind der ideale Partner für den Einstieg in eine solche Politik, jedoch sind ihre Möglichkeiten durch übergeordnete Politikebenen begrenzt.