Mobilität neu denken

Das Auto ist immer noch das beliebteste Fortbewegungsmittel – mal eben zum Bäcker, schnell zur Post und das zu jeder Tageszeit, wann immer es einem verlangt. Es überrascht daher nicht, dass es in Deutschland über 65 Millionen Autos gibt. 

Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts im Jahr 2020 gaben 68 Prozent der Berufspendler*innen an, bei der Wahl des Beförderungsmittels zuerst auf das Auto zurückzugreifen – auch bei einem kürzeren Arbeitsweg. In einer Umfrage des Verbandes der Automobilindustrie gaben 76 Prozent der Befragten allerdings an, primär das Auto als Transportmittel zu nutzen. Weiterlesen

Ökohumanismus und Suffizienz – das Gute Leben und unsere Zukunft in der Natur

Die (Un-)Ordnung unserer globalisierten, auf Egoismen beruhenden Welt führt zu immer mehr Ressourcenverbrauch und treibt ungebremst den Klimawandel voran. Nahezu täglich erreichen uns in diesem Zusammenhang neue Schlagzeilen über schwerwiegende Naturereignisse und Katastrophen aus der ganzen Welt. Schnell werden Mitgefühl und Hilfsangebote an Betroffene bekundet und Themen wie Klimawandel und Artensterben im öffentlichen Diskurs neu debattiert. Seitens Politik und Gesellschaft wird Besserung versprochen und die großen Fragen unserer Zeit sollen nun endlich angegangen werden. Diese tiefgreifenden Probleme lassen sich jedoch nicht mit alten Denkweisen lösen oder gar in Zukunft vermeiden.  Weiterlesen

Buchrezension „Transformationsdesigns – Wege in eine zukunftsfähige Moderne“ von Bernd Sommer und Harald Welzer

Einleitung

Das von Bernd Sommer und Harald Welzer verfasste Buch „Transformations Design – Wege in eine zukunftsfähige Moderne“ behandelt die Notwendigkeit von gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Transformationen für eine lebenswerte Zukunft.

Bernd Sommer, der den Forschungsbereich Klima, Kultur und Nachhaltigkeit am Flensburger Norbert Elias Center leitet und Harald Welzer, ein bekannter Soziologe, Autor und Professor für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg, setzen sich in ihrem Buch mit Fragen der Gestaltung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse auseinander. Sie zeigen auf, wo derzeit die Probleme der Wachstumswirtschaft und Konsumgesellschaft liegen, aber schlagen zugleich Wege vor, diese Probleme langfristig zu überwinden. Weiterlesen

Über den Bücherrand hinaus: Die Bibliothek der Dinge

Jeder kennt es: ob Lexikon für das bevorstehende Schülerreferat, Lehrbuch im Studium oder der heißersehnte Roman der Lieblingsautorin – Literatur braucht es in vielen Lebenslagen. Dabei wird nicht selten bestellt oder brandneu gekauft, und nach kurzem Nutzen verstaubt das teure Exemplar im eigenen Bücherregal. Eine Lösung gegen diesen hohen Kosten- und Ressourcenverbrauch sind Bibliotheken. Wir alle kennen ihr Konzept, bei dem – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – ein einziges Exemplar gleich mehreren Leuten zugutekommen kann.

Doch das Leihkonzept von Bibliotheken geht mittlerweile weit über Bücher hinaus. Weiterlesen

Wenn dir ein Geschäft „Kauf weniger“ sagt.

Im Rahmen eines Interviews sprachen wir mit Maike Gossen vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) über die kürzlich veröffentlichte Studie “When your shop says #lessismore. Online Communication interventions for clothing sufficiency“. Digitalisierung verändert unsere Lebensweise und unser Konsumverhalten. Wie man Online-Kommunikation als Tool für Suffizienzmarketing nutzen kann und welche Erkenntnisse aus der Studie hervorgegangen sind, erläutert Maike Gossen im folgenden Interview.

Deutsche Umweltstiftung (DUS): Sie haben die Studie “When your shop says #lessismore. Online Communication interventions for clothing sufficiency“1 im “Journal of Environmental Psychology“ veröffentlicht. Weiterlesen

Interview mit Jörg Göpfert, Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e. V.

Im Rahmen eines Interviews sprachen wir mit dem Studienleiter Jörg Göpfert der Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e. V. über Suffizienz und aktuelle Herausforderungen in der Coronakrise.

Sie arbeiten als Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e. V. und sind in dieser Eigenschaft auch als Redakteur der Zeitschrift „Briefe. Zur Orientierung im Konflikt Mensch – Erde“ tätig. In der aktuellen Ausgabe dieser Zeitschrift schreiben Sie: „Der Klimawandel könnte tatsächlich das Ende der Selbstverständlichkeiten bedeuten […].“ Was meinen Sie damit?

Jörg Göpfert: Die Corona-Krise hat die Verletzlichkeit des Menschen und seiner gesellschaftlichen Sub- und Sicherungssysteme deutlich gemacht. Weiterlesen

Buchrezension: “Kauf mich! Auf der Suche nach dem guten Konsum” von Nunu Kaller

In ihrem neuen Sachbuch “Kauf mich! Auf der Suche nach dem guten Konsum” – erschienen am 08. März 2021 im Kremayr & Scheriau Verlag – untersucht Bestsellerautorin Nunu Kaller verschiedene Facetten des Konsumierens und wie dies gesteuert werden kann. Wie beeinflusst die Industrie den menschlichen Kaufantreib und inwiefern entscheiden Kund*innen eigentlich noch selbst über ihn? Warum, was und wie kauft der Mensch? Die Autorin widmet sich u. a. dem Dopamin-High, das den Menschen bei der Schnäppchenjagd überfällt, entlarvt die verschiedenen Tricks von Supermärkten, wie sie Konsument*innen zum Kauf überreden und zerlegt die Greenwashing-Versuche der Modeindustrie. Weiterlesen

Interview mit der Umweltpsychologin Josephine Tröger

Suffizienz stellt eine grundsätzliche Verhaltensänderung der Menschen und ein stärkeres Bewusstsein für unseren Konsum in den Mittelpunkt. Für viele ist sie deswegen immer noch die unbeliebteste Nachhaltigkeitsstategie. Wir haben mit der Umweltpsychologin Josephine Tröger über Suffizienz gesprochen und wie ein Paradigmenwechsel durch kollektive Wirksamkeit und Einzelleistungen funktionieren kann.

Deutsche Umweltstiftung: Sie promovieren an der Universität Koblenz-Landau im Bereich der Umweltpsychologie zu Suffizienzorientierung. Was ist eigentlich Umweltpsychologie und was können wir uns unter Suffizienzorientierung vorstellen?

Josephine Tröger: Umweltpsychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie, die sich mit Mensch-Umwelt- Interaktionen beschäftigt. Weiterlesen

Interview mit Johannes und Vanouch von Die grüne Filmagentur

Die Filmproduktion Die grüne Filmagentur verbindet das Filmemachen mit einem umweltbewussten Leben und wurde 2020 von den beiden Filmemachern Johannes Kaczmarczyk und Vanouch Balian gegründet. Im Frühjahr 2019 verfestigte sich deren Idee einer Filmproduktion mit nachhaltiger Positionierung. Zur selben Zeit begann auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Umweltstiftung  mit der #kaufnix-Kampagne und setzte sich im Rahmen des Schulwettbewerbs „Einfach machen! Die Suffizienzdetektive“ fort. Es entstanden vier Lernfilme für den Schulunterricht, die Themen zu Nachhaltigkeit und Suffizienz lebensnah vorstellen.

Wir freuen uns, von Johannes und Vanouch von Die grüne Filmagentur einen Einblick zu bekommen, was es eigentlich heißt, nachhaltig Filme zu produzieren.  Weiterlesen

Suffizienz an Hochschulen – Eine Good-Practice-Sammlung

Wie wird Suffizienz an Hochschulen bereits umgesetzt? Was lässt sich aus existierenden Projekten lernen und wie könnte man diese noch weiterführen? Diesen Fragen gehen Dr. Michael Flohr und Lucas Markus in ihrer Good-Practice-Sammlung „Suffizienz an Hochschulen im ländlichen Raum“ nach. Indem sie untersuchen, wie Suffizienz an Hochschulen gelingen kann, setzen sie einen Gegenpunkt zur bequemen aber zugleich riskanten Wette auf eine alleinig effiziente Zukunft. 

Übersichtskarte suffizienter Initiativen an Hochschulen, die in der Good-Practice-Sammlung aufgeführt werden, © Dr. Michael Flohr

Suffizienz im ländlichen Raum

In Deutschland ist grundsätzlich auffällig, dass vor allem kleinere und mittlere Hochschulen nachhaltige Maßnahmen umsetzen. Weiterlesen